Die brasilianische Landschaft und das Klima bieten ideale Wachstumsbedingungen für Kaffee in mittleren bis hohe Lagen und ein mildes subtropisches Klima, das durch ganzjährige Temperaturen, teils sehr nassem und regnerischem Sommer und einem trockenen Winter gekennzeichnet ist. In Brasilien werden viele verschiedene Kaffeebaumsorten angebaut, wobei die Zwergsorte Caturra am weitesten verbreitet ist. Sie liefert einen konstant guten Geschmack, einen hohen Ertrag und eignet sich hervorragend für eine skalierbare Ernte größeren Maßstabs.
Der Kaffeeanbau in Brasilien nahm im frühen 18. Jahrhundert seinen Lauf, als der Legende nach über einen portugiesischen Oberstleutnant eine Kaffeepflanze aus Französisch-Guayana nach Brasilien geschmuggelt wurde. Mit besten klimatischen Voraussetzungen und mineralreichen Laterit-Böden entwickelte sich die Kaffeepflanze in ihrer neuen Heimat besonders gut. Innerhalb eines einzigen Jahrhunderts wuchs Brasilien zum größten Kaffeeproduzenten weltweit heran und dehnte schließlich seine Exporte auf dem amerikanischen und europäischen Kontinent aus.
Historisch gesehen war die brasilianische Kaffeeindustrie eher auf Quantität als auf Qualität ausgerichtet und durch eine groß angelegte kommerzielle Produktion gekennzeichnet. Brasilianischer Kaffee war billig, homogen und oft langweilig und wurde ausnahmslos als Mischung verkauft. Doch seit Anfang der 1990er Jahre, als Quoten- und Schutzgesetze abgeschafft wurden, wurde die Kaffeeindustrie revolutioniert. Heute entwickeln sich bestimmte Subregionen einen wachsenden Ruf für die Herstellung herausragender Single Origins Premium Kaffees.
Minas Gerais, aus dem Portugiesischem übersetzt „Allgemeine Minen“, erinnert an den Goldrausch im 18. Jahrhundert. Es ist die größte Kaffeeernte-Region Brasiliens und macht fast 50% des gesamten Kaffeeanbaus des Landes aus. Besonders hervorzuheben ist die Region „Sul de Minas“ (südlich der Minen), mit ihrem milden Klima und Temperaturen fast ganzjährig um die 22 Grad Celsius. Die kleineren Farmen liegen größenmäßig zwischen 10 und 100 Hektar und produzieren fast 30% aller brasilianischen Kaffees, die für ihren vollen Körper mit fruchtigen und teilweise zitrischen Aromen bekannt sind.
Der Brasil Santos ist ein nass verarbeiteter (fully washed) Kaffee von mittlerer bis hohe Qualität aus Brasilien, der in der Regel über den Hafen von Santos verschifft wird. Der größte Teil des Bourbon Santos wird im Norden von den Minas Gerais oder im Bundesstaat Sao Paulo angebaut.
Dieser Kaffee ist säurearm, mit einem zarten und weichen Körper, aber ausgereifter Aromastruktur und süßen, nussigen und schokoladigen Aromen. Die Bohnen eignen sich bestens für Filterkaffees sind aber aufgrund ihres milden Geschmacks und ihrer großartigen Crema auch hervorragend für Espresso-Blends.
Wir verbinden mit Brasilien so viele Dinge wie Fußball, endlose Strände, Zuckerhut und Samba. Brasilien war jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur für eines berühmt: Kaffee. Der Anbau von Kaffeebohnen verhalf dem Land zur heutigen Stärke und trug maßgeblich zur Entwicklung der südöstlichen Region Brasiliens, dem heute wohlhabenden Teil des Landes, bei.
Ein Jahrhundert später ist Brasilien immer noch einer der TOP 3 großen Player in der Kaffee-Produktion, wobei mittlerweile und glücklicherweise die zunehmende Zahl der Erzeuger auf Qualität statt Quantität setzen – gut für den Planeten, die Farmer und für unsere Kunden.